SEIS – nicht nur ein Blechschild an unserer Schultür

Diese Abkürzung steht für das Vorhaben „Selbstevaluation in Schule“ und ist ein Instrument zur Weiterentwicklung von Schulen hinsichtlich ihrer internen Qualitätsentwicklung bzw. Qualitätssicherung.

SEIS bietet Schulen durch wissenschaftlich erarbeitete Analysen die Möglichkeit, ihre bestehenden Entwicklungsprozesse zu evaluieren und zur planvollen Weiterentwicklung zu nutzen.

„Was gelingt uns schon gut und bestärkt uns in unserer Arbeit?“

„Was erfüllt nicht seinen Zweck und muss vielleicht verändert werden?“ „Woran müssen wir noch weiterarbeiten?“

Ebenso wie wir auch bei unseren Kindern immer den möglichst genauen „Ist-Zustand“ wissen müssen, um entsprechend zukünftige Maßnahmen einzuleiten, so interessiert es uns als System-Schule ebenso, den „Ist-Zustand“ zu erfahren, um mit diesen Erkenntnissen weiterarbeiten zu können.

Wir haben SEIS bereits zum vierten Mal an unserer Schule durchgeführt.

In den Jahren 2007, 2008, 2011 und im letzen Schuljahr 2014/15, wurden alle Kinder der beiden vierten Klassen und alle jeweiligen Eltern per Fragebogen befragt, darüber hinaus alle Lehrkräfte und die Schulleitung.

Alle so erfassten Daten erhält die Schule als ausführlichen Bericht wieder zurück und analysiert diesen genau. Die Abfrage und entsprechend auch die Auswertung, erfolgt in sechs verschiedenen Qualitätsbereichen:

QB 1:              Ergebnisse

(personale Kompetenzen, Fachkompetenz, Lern- und Methodenkompetenz, Praktische Handlungskompetenz, Schullaufbahn und weiterer Bildungsweg, Zufriedenheit mit der Schule als Ganzem)

QB:2               Lernen und Lehren

(Schulinternes Curriculum, Schülerunterstützung und –förderung, Fachliche und didaktische Gestaltung von Lernen im Unterricht, Selbstbestimmtes und selbstgesteuertes Lernen, Gestaltung von Beziehungen / Lernzeit und Lernumgebung, Leistungsanforderungen und Leistungsbewertung)

QB 3:              Schulkultur

(Gestaltung der Schule als Lebensraum, Wertschätzung und soziales Klima in der Schule und in den Klassen, Schülerberatung und Schülerbetreuung, Beteiligung von Schülern und Eltern, Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern)

QB 4:              Führung und Schulmanagement

(Führungsverantwortung der Schulleitung, Schulleitung und Qualitätsmanagement, Verwaltung und Ressourcenmanagement, Unterrichtsorganisation, Arbeitsbedingungen)

QB 5:              Professionalität der Lehrkräfte

(Zielgerichtete Personalentwicklung und Qualifizierung, Personaleinsatz, Kooperation)

QB 6:              Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

(Schulprogramm, Evaluation, Planung/Umsetzung und Dokumentation, Eigenverantwortung und Innovation)

In den beiden Zusatzdimensionen: Inklusion und Ganztag wurden wir nicht befragt.

Alle so erfassten Erkenntnisse haben wir in den vergangenen Jahren immer zur Weiterentwicklung unseres Schulprofils bzw. unserer Qualitätsentwicklung genutzt. So sind z.B. das Schülerparlament und auch die Streitschlichter- AG als Angebote der Schülermitwirkung Maßnahmen vergangener SEIS Auswertungen bereits seit Jahren feste Bausteine unseres Schullebens.

Auch die Ergebnisse der Befragung (2011) des letzten vierten Schuljahres bzw. aller anderen Beteiligten haben wir im Kollegium analysiert und unsere weitere Entwicklungsplanung dahingehend angepasst. So sind diverse Angebote zur Beratung der SchülerInnen, wie z.B. die „Schülersprechzeit in jeder Klasse“, installiert worden. Alle so erfassten Ergebnisse und Maßnahmen wurden in jedem Jahr der Schulkonferenz bzw. der Schulpflegschaft und auch in den Klassenpflegschaften vorgestellt.

Nun liegen die Ergebnisse der letzten Befragung vom Beginn des Jahres 2015 vor.

 

Unsere Rücklaufquoten der auswertbaren Befragungen lagen fast bei 100%:

Schüler          49 von 49      100%

Eltern             47 von 48      98 %

Lehrer            12 von 12      100%

Somit konnten wir auf ein repräsentatives Ergebnis hoffen.

Zu Beginn des SEIS Berichtes wird unsere Schule mit ihren Befragungsergebnissen in den sechs Qualitätsbereichen (das, was Kinder, Eltern und Lehrer jeweils dazu gesagt haben) mit allen anderen teilnehmenden Grundschulen NRW’s (Referenzschulen) verglichen.

 

Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass sich bei allen sechs Qualitätsbereichen durchgehend immer bessere Ergebniswerte als bei den Referenzschulen zeigten.

Nur einige wenige greifen wir hier heraus:

So z. B. im Qualitätsbereich „Schulkultur“ zeigten sowohl die Kinder, die Eltern als auch das Lehrerkollegium durchweg höhere Zustimmungswerte (zwischen 70%-95%) als bei den Referenzschulen im Land.

Im Qualitätsbereich „Lernen und Lehren“ gaben alle der Befragungsgruppen ein durchweg positive Feedback im Bezug auf die Kriterien: Selbstbestimmtes und selbstgesteuertes Lernen, Gestaltung von Beziehungen / Lernzeit und Lernumgebung und Leistungsanforderungen und Leistungsbewertung.

Ebenso haben wir uns darüber gefreut, dass alle drei Befragungsgruppen hohe Zustimmungswerte bei dem Kriterium „Zufriedenheit mit der Schule als Ganzem“ zeigten (90%-100%).

Deutliche Abweichungen zu den Referenzwerten gab es auch bei den Qualitätsbereichen 4 „Führung und Schulmanagement“ bzw. Qualitätsbereich 6 „Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung“. Dort waren die Ergebniswerte deutlich über den Referenzwerten und lagen häufig im Bereich zwischen 90% und 100%.

Nichtsdestotrotz haben wir nun im Detail jeden einzelnen Qualitätsbereich analysiert und dort speziell jedes einzelne Kriterium hinsichtlich interner Abweichungen innerhalb der drei befragten Gruppen beleuchtet.

Dort, wo Schüler evtl. andere Werte als die befragten Eltern bzw. Eltern evtl. andere Werte als die befragten Kolleginnen zeigten – suchten wir unsere zukünftigen Arbeitsfelder.

Da uns unsere tägliche didaktische und pädagogische Arbeit am nächsten liegt, haben wir innerhalb der QB 2: „Lernen und Lehren“ unsere Arbeitsfelder, hinsichtlich mehrerer Abweichungen im INNERSCHULISCHEN Vergleich ausgemacht.

Es handelt sich dabei um Abweichungen, die im Ursprung auf fehlender „TRANSPARENZ“ im Austausch von Informationen innerhalb dieser drei Gruppen herrühren können.

Daher haben wir die Arbeitsschwerpunkte wie folgt umrissen:

Transparenz schaffen für die KINDER:

  • „Was lerne ich wann in welchem Fach und was ist wichtig?“
    (fachlich und überfachliche Ziele)
  • „So kann ich mich verbessern oder zusätzlich lernen.“ und das finde ich in der Schule dafür…
    (Schülerunterstützung und Förderung)

Im nächsten Schritt dann:

Transparenz schaffen für die ELTERN (evtl. dann auch überflüssig, da Kinder auch Infos transportieren können)

 

„Wir können den Wind nicht beeinflussen,

aber wir können die Segel entsprechend setzen.“

(Durham Board of  Education, Canada)

Mit allen oben genannten Erkenntnissen und Maßnahmen „setzen wir unsere Segel” in eben diesen Evaluationsbereichen, um unseren angestrebten Hafen mit der gesamten „Schulmannschaft“ zielsicher und wohlbehalten zu erreichen.

In diesem Sinne ein herzliches „Ahoi“  im Namen der Besatzung und bis bald.